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Die Ursprünge

Das Antikisieren von Naturstein entstand aus dem Wunsch des Nachempfindens alter Beläge, die trotz ihres schadhaften Aussehens einen gewissen Charme und mediterranes Ambiente aufzeigen. Defekte wie offene Adern, weiche, ausgewaschene Stellen, Kantenbeschädigungen und uneben abgelaufene Oberflächen machten einen angenehmen Unterschied zu neuen sterilen, ebenmäßig glatten und polierten Belägen. Am Anfang dieses Trends nach etwas Neuem, das jedoch bereits mit einer Patina versehen ist, die von Edlem, Altem und in Jahrhunderten Entstandenem zeugt, fanden weiche Gesteine wie Botticino und Rosso Verona bzw. die Asiago Sorten aus der gleichen Gegend, mit dieser „Antikisiermethode“ eine Anwendung, die über viele Jahre Ihre Oberfläche unbeanstandet gleichmäßig erhalten konnte. Die bisher bei diesen Materialien zunehmend häufig beanstandeten Ausplatzungen von Spachtelungen sowie Wundlaufen war nicht mehr vorhanden. Die neuen antikisierten Beläge sind robust, sie werden teilweise mit Wachs versiegelt somit bereits „eingepflegt“ in den Handel gebracht. Es ist ohne Zweifel ein Renner daraus geworden.

Neben den weichen Materialien - Kalkstein, Marmor und Ähnlichen -, die sich für diese Antikisierung mit SIC Bürsten eignen, waren jedoch zu gleicher Zeit eine eher überwiegende Anzahl von Hartgesteinen am Markt vertreten. Beim Nachempfinden solcher antiken Oberflächen durch gleiche Behandlung jetzt an Hartgesteinen mußte man aber feststellen, daß die ursprünglich verwendeten SIC Bürsten nichts auszurichten vermochten. Sie waren wirkungslos. Die Hartgesteine mußten deshalb zuerst durch Abflammen, Stocken, Sandstrahlen, Tellerstrahlen, usw. aufgeraut werden, um eine „unebene“ Oberfläche zu erzielen. Danach wurde die so aufgeraute Fläche mit Bürsten weiterbehandelt, woduch die Oberflächenversion „abgeflammt-gebürstet“ entstand.

In Folge dieser Entwicklung kam es zur Verwendung von Diamantkörnung anstatt der bisherigen SIC Körnung in den Filamenten der Bürsten. Erst diese Diamantbürsten waren in der Lage, die Oberflächen von ebenen Hartgesteinen so zu bearbeiten, daß jetzt neue Oberflächenarten entstanden, die heute als „Satinieren“, „Leathertouch“, „Velvet“ usw. auf dem Markt vertreten sind. Neben dem Einsatz der DIA-Bürsten auf ebenen-glatten Oberflächen werden diese jetzt auch auf zuvor aufgerauten Oberflächen eingesetzt und erzielen in viel kürzerer Zeit einen größeren Hoch-Tief-Effekt gegenüber dem Satinieren, bei welchem lediglich die glatte vorhandene Fläche mittels DIA-Bürsten bearbeitet wird. Als SATIN - LEATHER TOUCH - VELVET bezeichnet man

  • die leicht profilierte Oberfläche von Weich- und Hartgesteinen,
  • ohne die Oberfläche vorher mittels Abflammen, Sandstrahlen, Stocken etc. aufzurauen.

Unsere DIAMANT-Bürsten wirken auf den weicheren Mineralteilen der Natursteine mehr als auf den harten Bestandteilen. Es entsteht je nach Materialart eine völlig unterschiedliche, individuelle Oberflächencharakteristik. Ein „feinkörniges“ Material wie „nero assoluto“ oder „Impala“ ist nach der Bearbeitung gleichmäßig in der Struktur. Ein Material mit Fliesstextur behält auch nach dem Bürstvorgang seine unregelmäßige, wolkige oder streifige Textur. Die längere Einwirkzeit bzw. der Beginn mit einer gröberen Bürste entscheidet über das Ergebnis eines tieferen oder flacheren Profils. Allgemein gilt: je grober die Körnung der ersten Bürste der Körnungsabfolge oder je länger die Einwirkzeit der Bürste (NICHT der Druck !!!), desto ausgeprägter und tiefer das entstehende Relief.

Das Endprodukt kann

  • antikisiert (tief profiliert = Antik)
  • satiniert (wenig profiliert = Satin) oder auch
  • samtig (gering profiliert = Velvet) sein.

Benutzen Sie die folgenden Körnungsfolgen:

  • Zum Satinieren: 30 - 60 - 120 - 180
  • Zum Antikisieren verwenden Sie die gleiche Körnungsfolge, setzen aber
    den Korn 30 länger ein. Alternativ können Sie zusätzlich Korn 40 verwenden.
  • Um Leather-Toch auf Composit-Stein zu erzielen, setzen Sie die
    Körnungsfolge 60 - 120 - 180 ein.

Bemerkung:

Sie werden feststellen, dass bei Compositstein eine gröbere Korn 30 Bürste oder eine sehr lange Einwirkzeit keine Auswirkung auf die letztliche Optik der Oberflächenstruktur hat. Das Bürsten bis Korn 180 ergibt ein mattes Ergebnis. Durch den nachfolgenden Einsatz weiterer, feinerer Körnungen können Sie auf jeder Oberfläche bis zur Politur kommen.

Das Erreichen einer Oberfläche R9 oder R10 ist auf jeder Materialsorte möglich und auch nach dem Verlegen jederzeit auf dem gleichen Rutschhemmfaktor zu halten, indem mit der gleichen Bürst-Körnung örtlich aufgefrischt wird.